*puh* ... Oonai säufzte, als die Tavernentüre in das Schloss fiel. Müde trottete er hinüber zum großen Tisch im Schankraum, auf dem sich über und über Berge von Schriftrollen, Plänen, Büchern und Formularen häuften.
Lungard nickte ihm zu.
>Ich dachte schon, dieser vermaledeite Beamte hat überhaupt kein Zuhause!<
Oonai schlug die Faust auf den Tisch.
Der Baron warf den Kopf in den Nacken und sah etwas beleidigt auf Oonai herab.
>Wenn ich gewusst hätte, daß die Errichtung von Sanitärräumen einen derartigen Bürokraten-Wust zur Folge hat, hätte ich niemals meine Einwilligung gegeben! Ich hoffe, Ihr wisst zu Schätzen, daß mich dieser Abend ein Dinner mit einer Handelsvertreterin aus Maj'Dul gekostet hat...<
Oonai fiel erschöpft auf eine Bank.
>Ja, verzeiht, Baron... ich werde Euch eine Entschädigung in Form von... *äh* ... 20 Flaschen guten Portweins aus Kelethin zukommen lassen.<
>20? Nur 20? - 40.<
>30.<
>35.<
>Abgemacht.<
Vergnügt verlies der Baron das Haus.
Oonai schlurfte in das neue Zelt im Obergeschoss. Er legte sich auf die Kissen und massierte seine Schläfen.
>Wie soll ich das nur alles bezahlen... die Raten für die neue Einrichtung, dann die Hochzeit...< Oonai erschrak.
>Die Hochzeit!< Mit den Planungen und der vielen Arbeit der letzten Wochen hatte Oonai seine geliebte Fhayd fast vergessen. - Der Wirt schob sich etwas Platz auf dem Tisch frei und kalkulierte knapp bemessen:
>Musiker... fünf Gold. - Nein, drei, die tun's auch. - Spielen sowieso falsch. Dann Getränke... zwanzig, Essen... fünfzig. Priester acht Gold, Einnahmenausfall das Wochenende fünfzehn, Blumenkinder 10 Silber... oder, nein, die bekommen alte Kekse. Was noch? - Fackeln, Torte, Sonstiges... vier Gold. Macht ungefähr ...<
Oonai wurde es schwarz vor Augen.
Wieso hatte er Fhayd überhaupt gefragt.
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