Snatsch säuberte seinen blutverschmierten Dolch und grübbelte über die gerade neu gewohnenen Erkenntnisse nach.
Die Ereignisse der letzten Tage überschlugen sich förmlich.
Die Gerüchteküche brodelte und es wurden teilweise absurde Geschichten verbreitet.
"Eine Ratongabande entführt Kinder, um sie dann zu verspeisen.."
"Eine Verschwörung des Adels mit dem Ziel alle Rattongas auszurotten.."
"Der Overlord hat selbst die Finger im Spiel um alle Qeynos Sympathisanten ausfindig zu machen.."
und vieles mehr..
Doch Snatsch wollte sich nicht auf irgendwelche Gerüchte, obwohl in jedem auch ein Quentchen Wahrheit steckt, verlassen. Er streckte seine Fühler aus und zapfte sein Netzwerk aus Informanten an. Schon bald zeigte sich ein klareres Bild der Ereignisse.
Die letzten, fehlenden Informationen hatte sich Snartsch auf seine Art beschaffen und nun war das Bild komplett.
Niffie eine bis jetzt unauffälige, unbekannte Rattonga scharte eine kleine Anzahl Abenteurer um sich, die sich mit kleinen Überfällen das Zubrot verdiente, was auch niemanden in Freihafen sonderlich gestört hatte, doch dann entführte die Bande den Wirt der gräflichen Taverne.
Daraufhin verhängt Amalric Verheyen, Graf von Dhamad ein Kopfgeld auf jeden der Rattongabande, was füchterliche folgen hatte. Nun werden arme, unschuldige, von Wahnsinn und Krankheit gezeichnetet Rattongas, in der Kanalisation, von Kopfgeldjägern abgeschlachtet.
Anscheinend sehen auch andere Parteien eine Möglichkeit ihren Nutzen daraus zu ziehen. Doch es gibt auch Stimmen, mächtige, einflussreiche Stimmen die das Verhalten des Grafen nicht gut heissen mögen und ihre Interessen beeinträchtig sehen.
All dies gefiel Snatsch überhaupt nicht, es ist nicht gut für's Geschäft. Er überlegte krampfhaft was er als nächstes unternehmen sollte. Niffie oder den Grafen zu beseitigen ist keine Lösung, dies würde den Zorn auf beiden Seiten noch mehr entfachen. Vielleicht sollte er seine Beziehungen spielen lassen. Es gibt hier mächtige, einflussreiche Gilden in Freihafen, für die er schon den einen oder anderen Auftrag erledigt hat.
oder viellecht lieber ...
Der Mondschein fiel, durch das kleine Fenster der Gasthofstube, auf den kleinen, zusammengekauerten Rattongakörper, der von besseren Zeiten und mächtiger Beute träumte. Viel Fragen sind unbeantwortet und die Zukunft ungewies, doch eines steht fest, die Ereignisse nehmen ihren eigenen Lauf und niemand vermag es vorhersagen wann und wo sie enden werden..
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