Blick in die Kristallkugel

[Meridion]

Nach einiger Überlegung und Betrachtung der verschiedenen Klientel einiger MMOGs hab ich einige - recht subjektive - Schlussfolgerungen aus der derzeitigen Situation gezogen. Da die großen Konzerne ihre Abonnentenzahlen an den astronomischen Userzahlen der jetzigen großen MMORPGs messen werden (wollen), wird eine Entwicklung weiter hin zu einer Breitenwirksamkeit eintreten

Die Zielgruppe für MMORPGs hat sich ja bereits mit WoW - aufgrund günstigerer Nutzungseigenschaften (mehr Zeit, mehr Geld, mehr Sucht, mehr Mundpropaganda) - von "eher älter" nach "eher jünger" verlagert.
Da dies offensichtlich aus einem Korrelationsverhältnis geschehen ist (Jüngere stehen auf die Short-Fun Eigenschaften von WoW), werden Neuerscheinungen sich den Interessen der Mehrheit der Zielgruppe nähern: Schneller Spielerfolg, viel Spieler gegen Spieler, wenig RP.

Ich mach jede Wette, dass kommende MMORPGs sich in Mainstream und NischenRPG teilen werden, die ausserdem wesentlich größere Unterschiede zueinander haben werden. Wahrscheinlich wird in nicht allzuferner Zukunft ein PvP-Hack-n-Slay MMORPG rauskommen (Diablo Online vielleicht), dass einen Hybrid zwischen der schnellen Spielrundenunterhaltung eines FPS einerseits und Rollenspielelementen der klassischen RPGs andererseits bieten wird... Da würd ich fast was drauf wetten.

Für den klassischen MMORPG Markt denke ich, dass kommende Spiele durch die BlizzardSoEisierung des Genres einen Abkapselungsprozess durchmachen müssen, durch den das klassische MMORPGs an sich wieder an Profil und Tiefe gewinnt. Ultimativ können sicherlich beide Märkte, und beide Zielgruppen nebeneinander existieren und die l33t und RoXXor Kinder müssen die 30-50 jährigen Grufties nicht mehr ertragen... und andersrum...

Desweiteren biete ich Horoskope für 4€/Stück, Liebeszauber für 20€/Stück, Todesflüche für 50€/Stück und Lottozahlen für 50% des Gewinns... hrhr

Was denkt ihr über die Zukunft ;) ?

Grüßle,
Meridion

[Vindorus]

Ich würde nicht so düster in die Zukunft schauen...Vanguard beispielsweise soll ja nicht so einfach werden, oder lieg ich da falsch? Klar gibt es JETZT viele Kiddies, die auf schnellen Erfolg aus sind usw., aber auch die sind in 5 Jahren fast erwachsen und werden vielleicht auch ein "erwachseneres" Spiel wollen, da sie dank Arbeitslosigkeit genug Zeit dafür haben und das Cap nicht gleich am 1. Tag erreichen wollen, nachdem sie um 11 Uhr aufgestanden sind ^^.
Der Trend geht immer hin und her, allerdings nicht ganz so schnell wie man sich es wünscht...

Aber mal nur so nebenbei...ich bin fast 17 und habe letztens mal WoW mittels 3 wöchiger Demo (oder warens 2 Wochen..?) angetestet. Ich hatte absolut kein Intresse meinen Chara weiterzuleveln. Die ganze Welt wirkte unecht usw. fand die Leute da auch nicht so nett bis hin zu kiddie-like. Ist mir nicht nur einmal passiert, dass mich einfach jemand zu einem PvP-Match eingeladen hat, ohne ein Wort zu sagen. Hab dafür dann aber auch angenommen und die Leute besiegt ;)

[Ihks]

Also ich finde diese Prognose garnicht düster und würde mich sehr über ein "Nischenprodukt" freuen. Am liebsten etwas mit den unendlichen Möglichkeiten von Ultima-Online mit einer modernen Grafik.
Ich fürchte nur, zur Zeit will jeder was vom Blizzard-Kuchen abhaben und alles entwickelt in die gleiche Richtung. Wenn dem nicht so ist, würde ich mich freuen, denn das offensichtliche Bestreben in Richtung Mainstream, das SOE grad betreibt, ohne ansonsten eine klare Linie zu haben werd ich mir sicher nicht auf Dauer antun.
Bestes Beispiel dafür ist für mich die Einführung der PvP-Server, obwohl ihre Hausaufgaben im PvM - Bereich lange nicht gemacht sind. Im Moment trau ich denen auch nicht die Weitsicht zu, zu erkennen, dass es nicht damit getan ist, mal etwas Faction-PvP zuzulassen und Spells dafür zu verändern, sondern dass ne ganze Menge am Szenario verändert werden müßte, damit es rundläuft.
Wie auch immer - zur Zeit ist nichts auf dem Markt, das nicht in Richtung PvP und mehr in Richtung RP zielt, und SOE erkennt nicht, dass es vielleicht sinnvoller wäre, nicht zu versuchen möglichst jede Art von Spielern zu bedienen. So entsteht meiner Meinung nach nur ein Produkt, dass am Ende keinem so richtig gefällt, da es schlicht nicht möglich ist, es jedem recht zu machen.

[Ilion Sturmlied]

Klar wird es Firmen geben, die auf den WoW Zug aufspringen, aber ich würde das nicht so eng sehen.

MMOGs sind immer noch der schwerste Markt in der Spielebranche. Blizzard hat diesen zwar erweitert da er viele Spieler, die vorher nie daran gedacht haben, zum MMOG spielen gebracht haben, aber das ändert nichts daran, dass MMOGs ein extrem großes Risiko darstellen.

Eine normale Spielefirma hat an Kosten:

- Mitarbeiter
- Miete
- die üblichen Nebenausgaben
- Steuern
- PR / Marketing
- etc.

Dazu kommen kosten fürs publishing, die aber nach dem das letze Spiel ausgeliefert ist im Prinzip aufhören.

Das ganze muss nun durch den Verkauf des Spiel eingenommen werden, normalerweise keine so schwere Sache.

Bei MMOGs geht das ganze weiter. Es muss eine umfangreiche Serverstruktur aufgebaut werden, Support Mitarbeiter müssen bezahlt werden und das Spiel muss ständig gepacht werden.

Dazu kommt, dass MMOGs schon bei der Entwicklung um EINIGES umfangreicher sind.

Das führt zu einem ungemein größeren Kostenfaktor, der, solange das Spiel läuft, nicht auf hört zu existieren.

Dieser Faktor führt wiederrum zu einem größeren Risiko, besonders da auch dauerhafte Verträge geschlossen werden (Provider, Hoster, etc.)

Das wird viele Firmen abschrecken, solange diese nicht diese kosten auffangen können, für den Fall das ihr Spiel flopt.

Es wurde ja auch schon gesagt, dass Spieler "erwachsen" werden, das IMO nichts mit dem wirklichen Alter zu tun hat.
Spieler werden einfach anspruchsvoller mit der Zeit.

Es wird aber weiterhin garantiert auch Spiele für uns Veteranen und anspruchsvolle Spieler geben, Vanguard und Warhammer Online sind da nur einige die Entwicklung sind.

Ich mache mir um die MMOG Scene keine Gedanken, Sie wird etwas größer werden aber das ist nicht umbedingt was schlechtes.

[Vindorus]

Was mir grad noch so einfällt..WoW hatte auch durchaus gute Auswirkungen! Spieler, die noch nie ein MMORPG angetatscht haben, sind vielleicht durch den Hype drauf gekommen das das anzuspielen. Ihr Fazit war dann nach ein paar Monaten:
-zu viele Kiddies
-anspruchsloses Spiel
-schlechte comicgrafik
-usw. usf. ...

Trotzdem finden sie MMORPGs toll, nur wollen halt ein langatmiges Spiel mit guter Community usw.. Das treibt sie dann eher zu EverQuest 2. Man kann das doch immer wieder hier und überall sonst beobachten...viele Aussteiger von WoW oder so kommen und haben fragen und klingen auch meistens recht vernünftig ;).

[Ilion Sturmlied]

Also langatmige halte ich eher für einen negativen Ausdruck um ein Spiel zu beschreiben. =)

[tuzukhu]

klar ist es gut ein bisschen anspruchsvoll zu sein, aber man sollte da nun wirklich nicht übertreiben so wie z.B runescape, wenn ihr das kennt. ist zwar gratis, aber lvl hundert in enem gebit ist fast unmöglich zu erreichen, das heisst z.B braucht man um von lvl 99 auf lvl 100 aufzusteigen soviele exp wie für die andern lvl zusammen da kannst de ja jahrelang spielen um den zu erreichen.!!!
lol (laughing out loud)

aber ehrlich gesagt finde ich eq2 hat im moment einfach zu wenig möglichkeiten( für mich )

mit dem aa-lvl, das ich zwar noch überhapt nicht kenne, denke ich, wird dies aber wohl endern. trotzdem könnte soe noch einige sachen verbessern, die den spielspass erhöhen.

[tuzukhu]

ach ja Gebiet schreibt man ja mit ie

[Meridion]

und ändern mit "ä"... aber is egal ;)

Übrigens fand ich mein Fazit nich negativ. Ich sag ja, das wird den klassischen MMORPGs nur gut tun, dass es zwei "linien" gibt, in die es sich entwickelt - die Breiten- und die Nischenlinie.

Denn es gibt mittlerweile ganz klar zwei Zielgruppen für MMOGs, die easy-PvP-Fraktion und die RP-Tiefenfraktion... Auf Dauer kann man keine Spiele proggen, die beiden Fraktionen zusammen Spaß machen, am Ende ist da niemand wirklich zufrieden...

Grüße,
Meridion

[Nordwin]

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